Weiter - quer durch die Wüste Richtung Grenze Usbekistan

Usbekistan –

Das Land selbst ist seit seiner Geschichte ein Land der Zuwanderung vielfältigster Völker. Nomaden und Sesshafte charakterisieren dieses Land. Allein Khiva,  eine Oase der Seidenstraße, versammelt vor allem türksprachige Volksgruppen.  „Khivianer“ behaupten, dass sie ohne Probleme mit Türken sprechen können. Ihr Dialekt sei mehr dem Türkischen nahe als der Usbekischen Sprache.

Haupteinnahmequelle ist die unter der Sowjetzeit eingeführten Baumwollplantagen. Zu deren Versorung Unmengen von Wasser dem Zufluss des Aralsees, dem Amudarja, entzogen werden muss.

Ob das allerdings für das Austrocknen des Aralsees ausgereicht hat ist fraglich.


Eigentlich besteht das Land in wesentlichen Teilen nur aus Wüste. Die Fahrt von Beyneu nach Moynak zum Aralsee führt durch Sand und getrockneten Grasbüscheln - meint man. Temperaturen mit weit über 40 Grad lassen es auch in unserem Fahrzeug sehr warm werden. Trotz Klimaanlage, die permanent läuft, haben wir 30 Grad. Die Strasse ist besser als die der letzten 100 km und verwandelt sich plötzlich in eine nagelneue Teerdecke über hunderte von Kilometer.  Wir kommen an immer mehr dieser Strassenbaustellen. Die manchmal auch abenteuerlich einfach aussehen. Das Land rüstet sich auf für den Tourismus und die Fernrouten für den Güterverkehr. Aber es wird bei diesen Strecken lange dauern. Unterwegs müssen wir nochmals an die Kardanwelle ran. Beim Einbau im Sandsturm ist mir ein Fehler unterlaufen. Die Gelenke stehen nicht gleich gegenüber. So kommt es zu Verspannungen und der Antrieb dröhnt. Nochmals ausbauen gleichrichten und wieder zusammenschrauben. Diesmal ist es wohl sehr heiss aber kein Sandwind stört mich bei der Arbeit. Unerwartet tauchen zwei Strassenarbeiter auf. Sehr interessiert am Fahrzeug und unserer Arbeit. Sie reparieren die einzelnen Schlaglöcher und füllen diese mit Teer. Eigentlich ein hoffnungsloses Unterfangen in Anbetracht der Vielzahl der Löcher und Schäden und der Länge der Strasse. Auch scheint es ihnen nicht an Zeit zu fehlen. Während ich das Werkzeug ausräume fällt unser Fußball zu Boden, was sogleich zu einer amüsanten Fussballszene:  Usbekistan – Deutschland - mitten in der Wüste führt!

Während ich unter dem Fahrzeug arbeite, sitzt einer der Strassenbauer im Schatten des MANni’s und reicht mit die Werkzeuge. Ich komme mir vor wie in der Geschichte vom Kleinen Prinz, in welcher der Pilot seinen Motor repariert, während aus der Unendlichkeit des Universums der Kleine Prinz auftaucht und sich zu ihm gesellt. Im Unterschied zu meiner Situation trägt der Kleine Prinz in meinem Fall eine orangenleuchtende Warnweste und hat ein lederbraungegerbtes Gesicht  - also: wahrscheinlich eher doch keine Kleine Prinz Geschichte! 

 

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